2019 – 70 Jahre Grundgesetz. Ein Grund zu Feiern und zum Nachdenken
Am 23. Mai 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat in Bonn unter dem Vorsitz des späteren Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Vier Jahre nach dem Ende des II. Weltkriegs quasi die Geburtsstunde unseres Landes. 2019 jährt sich dieses herausragende Ereignis zum siebzigsten Male.
Für Neustadts Bürgermeister Thomas Groll ist dies zunächst ein Anlass zum Feiern. „Das Grundgesetz ist, wie es der frühere Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert einmal gesagt hat, das wichtigste Dokument unseres demokratischen Selbstverständnisses und die freiheitlichste Verfassung, die Deutschland je hatte. Natürlich werden wir dies im Rahmen unserer zeitgeschichtlichen Erinnerungsreihe würdigen“, betont Groll.
Im Mai kommenden Jahres wird es daher eine Veranstaltung geben, zu der bereits der bekannte Staats- und Verfassungsrechtler Prof. Dr. Paul Kirchhof, von 1987-1999 Richter am Bundesverfassungsgericht, seine Zusage gegeben hat.
Im Kontext mit der Verabschiedung des Grundgesetzes sieht der Bürgermeister zwei weitere Ereignisse, die sich 2019 ebenfalls jähren: Den 1. September 1939, der Beginn des vom nationalsozialistischen Deutschland verursachten II. Weltkrieges, und den 9. November 1989, den Fall der Berliner Mauer. Auch zu diesen Terminen soll es Gedenkveranstaltungen geben.
„Nur den 23. Mai als Jubiläum zu feiern, wäre mir aber – gerade auch in der aktuellen Situation unseres Landes – viel zu kurz gegriffen. Wir müssen das kommende Jahr nutzen, um über unser Selbstverständnis als Deutsche im 21. Jahrhundert nachzudenken. Wir müssen zurück, vor allen Dingen aber nach vorne schauen. Da gibt es sicher viele unterschiedliche Aspekte. Aber eines muss doch klar sein, Basis für uns alle sind das Grundgesetz mit den darin formulierten Grundrechten für alle in Deutschland lebenden Menschen und die soziale Marktwirtschaft“, stellt Thomas Groll heraus.
Ausgehend von den Geschehnissen in Deutschland in den Jahren 1933-1945 haben die Mütter und Väter des Grundgesetzes nach den Worten des Bürgermeisters eine Verfassung erarbeitet, die sich gegen jede Form von Extremismus und Rassismus wendet. Auch daran müsse im kommenden Jahr erinnert werden.
Für das „Erinnern“ und „Nachdenken“ möchte Thomas Groll Partner wie die Martin-von-Tours-Schule, die Gemeinwesenarbeit, aber auch die Kirchen gewinnen.
„Alle, die das gesellschaftliche Leben unserer Kommune mitprägen, sind eingeladen, sich einzubringen. Mir ist ein breiter Diskurs wichtig. Unserer Verfassung geht alle an“, betont der Bürgermeister
Es müsse gemeinsame Aufgabe sein, der jüngeren Generation die Werte des Grundgesetzes zu vermitteln. Gleiches gelte auch für Menschen, die neu nach Deutschland gekommen seien. „Für mich gibt es zwei wichtige Voraussetzungen zur Integration: Das Erlernen unserer Sprache und die Akzeptanz unserer Verfassung als Grundlage für ein friedliches Zusammenleben“, hebt Groll hervor.
Gerne würde Thomas Groll im Lauf des nächsten Vierteljahres gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern einen Veranstaltungskanon für 2019 erarbeiten.