Stadt Neustadt (Hessen) erinnert an Novemberpogrome 1938. Gedenkveranstaltung mit Prof. em. Dr. Jürgen Reulecke
Die Novemberpogrome 1938 waren vom NS-Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten deutschen Reich. Dabei wurden vom 7. bis 13. November 1938 etwa vierhundert Menschen ermordet oder in den Suizid getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November 1938 wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo Hunderte von ihnen ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.
Auch in Neustadt und Momberg wurden am 8. November 1938 die Synagogen zerstört. An dieses traurige Kapitel der deutschen Geschichte will die Stadt Neustadt (Hessen) im Rahmen ihrer zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe am Donnerstag, den 8. November 2018, 11.00 Uhr, im Historischen Rathaus am Marktplatz erinnern. Dies geschieht im Einvernehmen mit der jüdischen Gemeinde Marburg/Lahn. Bei der Veranstaltung wird der Historiker Prof. em. Dr. Jürgen Reulecke die Ansprache halten. Er war Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Siegen und später an der Justus-Liebig-Universität Gießen Sprecher des Sonderforschungsbereiches „Erinnerungskulturen“.
Die Martin-von-Tours-Schule wird sich ebenfalls an der Gedenkfeier beteiligen und ein Schülerprojekt vorstellen.
Um Zusage wird bis zum 2. November 2018 unter '06692-8911, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gebeten