Mit kleinen Beträgen Gutes tun - „Neustädter Rest-Cent-Aktion“ für Kultur, Sport und Umweltschutz
In seiner Haushaltsrede 2019 hatte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll ein ebenso kurzes wie prägnantes Leitbild für die Junker-Hansen-Stadt formuliert: „WIR alle sind Neustadt und WIR gestalten gemeinsam unsere Zukunft!“. In diesem Zusammenhang regte er auch eine Rest-Cent-Aktion zur Finanzierung von Vorhaben an.
Neu ist sie nicht, diese Rest-Cent-Aktion, die Groll im Sinn hat, um Kultur, Sport und Umweltschutz in der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel mit, wie er sagt, kleinen Schritten weiter voranzubringen.
Bundesweit praktizieren bereits zahlreiche namhafte Unternehmen eine solche Spendenaktion mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und auch Hilfsorganisationen rufen immer wieder dazu auf.
Für Neustadt- und wohl auch die Region - wäre ein solches Vorhaben aber neu und Thomas Groll setzt darauf, dass sein Vorschlag auf ein positives Echo bei der Bevölkerung stößt.
Ursprünglich, so der Bürgermeister, hätte er die Idee einer „Neustädter Bürgerstiftung“ im Sinn gehabt, um Kultur, Sport und Umweltschutz mit deren Erträgen zu fördern. Dies sei bei der gegenwärtigen Zinslage aber leider nur wenig erfolgsversprechend.
Kürzlich sei er auf die Rest-Cent-Aktion aufmerksam geworden und sehe darin eine gute Möglichkeit, sein Vorhaben in abgeänderter Form dennoch umzusetzen.
„Mit der Neustädter Rest-Cent-Aktion könnten wir gemeinsam etwas vor Ort bewirken und dadurch mein Leitbild mit Leben erfüllen. Zusammen würden viele kleine Spenden durchaus eine große Wirkung erzielen“, so Groll.
Der Bürgermeister lädt daher alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner der Kommune ein, zukünftig Monat für Monat einen Betrag zwischen 1 und 99 Cent zu spenden. Quasi das, was bei Gehalt, Rente oder Pension über den letzten vollen Euro hinausgeht.
„Wenn beispielsweise 1.000 Neustädter im Monat 50 Cent spenden würden, dann kämen in einem Jahr 6.000 Euro zusammen. Ein Betrag mit dem sehr wohl etwas bewirkt werden könnte“, rechnet der Bürgermeister vor, der natürlich darauf hofft, dass sich auch der ein oder andere Sponsor an der Aktion beteiligt. Wer möchte, könne natürlich auch über die „Rest Cents“ hinaus spenden, so Thomas Groll.
Der Bürgermeister möchte das Vorhaben möglichst niedrigschwellig halten. Keine Mitgliedschaft, keine Verpflichtung soll es geben. Wer wolle, solle einfach mitmachen und eine Überweisung tätigen. Einmalig, regelmäßig oder als Dauerauftrag. Die Kontobelege dienen dann grundsätzlich auch als Spendenquittung.
Spenden werden unter dem Kennwort „Rest-Cent-Aktion“ auf die Konten der Stadt Neustadt (Hessen) erbeten:
Sparkasse Marburg-Biedenkopf, IBAN DE65 5335 0000 0070 0010 80
VR Bank Hessenland, IBAN DE44 5309 3200 0006 5436 42
Der Ertrag der Rest-Cent Aktion soll nicht einfach im städtischen Haushalt verschwinden und keinesfalls bisherige städtische Mittel für Kultur, Sport und Umweltschutz ersetzen, betont der Bürgermeister. Es solle vielmehr ein tatsächliches „Mehr als bisher“ werden.
Groll schwebt vor, gemeinsam mit den vier Ortsvorstehern alljährlich über die Verteilung der Mittel anhand der genannten Ziele Kultur, Sport und Umweltschutz zu beraten. Natürlich sollten alle Stadtteile dabei Berücksichtigung finden bzw. Vorhaben unterstützt werden, die auf die Kernstadt und die Stadtteile gleichermaßen ausstrahlen. „Wir werden jeweils im Herbst um Projektvorschläge bitten und dann Anfang eines Jahres, also erstmals 2020, entscheiden, was gefördert werden kann“, erläutert Thomas Groll. Wichtig ist dem Bürgermeister die Transparenz der Aktion. „Wir werden alljährlich über den Spendeneingang und die Verwendung berichten“ betont der Bürgermeister.
Die „Neustädter Rest-Cent-Aktion“ wird zum 1. Februar 2019 starten. Thomas Groll, der sich natürlich selbst daran beteiligen wird, hofft, dass tatsächlich zumindest 999 weitere Menschen aus Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel mitmachen und WIR-Gefühl für ihre Kommune zeigen.