„Neustädter Naturportal“ - Ein Storchenmast für die „Hienerwiesen“
Unter dem Namen „Neustädter Naturportal“ wollen die Stadt Neustadt (Hessen), die Heimat- und Verschönerungsvereine Mengsberg und Momberg, der Verkehrs- und Verschönerungsverein Speckswinkel sowie der BUND-Ortsverband Neustadt und die Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg verschiedene Naturschutzmaßnahmen in der Kommune umsetzen sowie den Aufbau einer Webpräsenz vorantreiben, die die verschiedenen Aktivitäten und Projekte der Naturschutz- und Umweltgruppen aus der Neustädter Kernstadt und den Stadtteilen der Öffentlichkeit vorstellt, das natur- und umweltpädagogische Angebot für verschiedene Nutzer verfügbar macht und lohnenswerte Ziele für die Naherholung und den Tages- und Wandertourismus herausstellt und bewirbt.
Neben der Webpräsenz ist zusätzlich auch die Herausgabe einer Informationsbroschüre geplant, die ebenfalls Information zum Naturschutz „in und um Neustadt“ enthalten soll.
Broschüre und Homepage sollen im Laufe des Jahres 2019 fertiggestellt werden.
Nachdem seit 2017 bereits einige der angedachten Maßnahmen wie Erwerb einer mobilen Apfelkelter und eines Traktors oder Bau einer kleinen Brücke beim Speckswinkler Dorfteich umgesetzt werden konnten, wurde Ende Januar ein Storchenmast in den „Hienerwiesen“ errichtet.
Die „Hienerwiesen“ sind ein ehemaliges Niedermoor. Dort gibt es feuchte Wiesen und Weiden, die eine große Bedeutung für Flora und Fauna haben. Das Gebiet wird vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem BUND betreut.
Der Storchenmast soll zur Akzentuierung des Landschaftsbildes und zur weiteren naturschutzfachlichen Wertsteigerung dienen. Die seit einigen Jahren zu beobachtende erfreuliche Zunahme der Storchenpopulation im Landkreis Marburg-Biedenkopf, so Bürgermeister Thomas Groll, nähre die Hoffnung, dass man auch in Neustadt zumindest ein Storchenpaar etablieren könne, zumal sich seit 2015 bereits ein solches mit Bruterfolg im benachbarten Erksdorf angesiedelt habe.
Neben der über das „Neustädter Naturportal“ geförderten Maßnahme plant im Übrigen der Ortsbeirat der Kernstadt im Bereich „In der Aue“ im ersten Halbjahr einen weiteren Storchenmast zu errichten.
Das Projekt in den „Hienerwiesen“ schlägt mit rund 4.000 Euro zu Buche. Hierin enthalten sind die Herstellung des Nistkorbes und der Nistkorbunterkonstruktion aus Metall, der Mast, das Ausbaggern der Grube und das Aufstellen des Mastes.
Gefördert werden die Nettokosten des Projektes zu fünfundsiebzig Prozent mit LEADER-Mitteln, die von der Region Marburger Land bewilligt wurden.
Bürgermeister Thomas Groll und Regionalmanagerin Alexandra Klusmann waren kürzlich vor Ort, um sich von der Umsetzung des Vorhabens zu überzeugen. Beide haben die Hoffnung, dass bereits in diesem Sommer Störche den Mast annehmen und es zu einem Bruterfolg kommt.
Der Bürgermeister verwies lächelnd darauf, dass es natürlich auch für die Einwohnerzahl und der damit zusammenhängenden Höhe der Schlüsselzuweisungen von Vorteil wäre, wenn Neustadt zukünftig ein „Hausstorchenpaar“ hätte, dass dafür Sorge trage, dass die Geburtenzahlen ein wenig ansteigen.