Dorfentwicklungsprogramm - 1,35 Mio. Euro Zuschuss für Mengsbergs neues Gemeinschaftshaus!
In den Jahren 2011-2014 verdiente sich Mengsberg den Titel „Golddorf“, nahm man doch mit Erfolg am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und am Europäischen Dorferneuerungswettbewerb teil.
An Regional-, Landes- und Bundessieg sowie einen zweiten Platz auf europäischer Ebenen wird noch heute am örtlichen Lindenplatz erinnert.
Mitentscheidend für die erfolgreichen Wettbewerbsteilnahmen waren zwei Vorhaben der Dorfgemeinschaft: der Aufbau einer örtlichen Nahwärmeversorgung und die Schaffung einer Gemeinschaftseinrichtung.
Die Bioenergiegenossenschaft versorgt bereits seit Jahren über 150 Anschlussnehmer mit Energie. Gerade in der gegenwärtigen Lage mit stark gestiegenen Energiepreisen wird die Richtigkeit der damaligen Entscheidung deutlich.
Für eine Gemeinschaftseinrichtung wurde zunächst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese zeigte auf, dass die Sanierung vorhandener Objekte nicht zielführend sei. Daher entschloss man sich auf örtlicher Ebene, einen Neubau in Angriff zu nehmen. Eine Arbeitsgruppe entwickelte gemeinsam mit der Kommune eine Konzeption und Bürgermeister Thomas Groll machte sich auf die Suche nach Zuschüssen.
In Frage kam hier das Dorfentwicklungsprogramm des Landes. Es winkte eine hohe Förderung. Voraussetzung war aber, dass von Mai bis September 2022 die Planungsunterlagen erstellt werden und die Baugenehmigung erteilt wird.
Ein schwieriges Unterfangen, dass aber dank einer engagierten Verwaltung, eines kompetenten Planungsbüros und der Unterstützung durch das Kreisbauamt gelang. Der Fachdienst Kreisentwicklung tat anschließend alles dafür, um den Antrag der Kommune noch in 2022 zu bescheiden, denn in diesem Jahr gibt es als Folgewirkung von Corona deutlich höhere Zuschüsse als in den kommenden Jahren.
Landrat Jens Womelsdorf überreichte kürzlich einen Förderbescheid über 1,35 Mio. Euro an Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz. Dies ist bisher die höchste Fördersumme die im Landkreis Marburg-Biedenkopf nach dem Dorfentwicklungsprogramm bewilligt werden konnte.
Der Landrat begrüßte das Vorhaben ausdrücklich, denn es sei von Wichtigkeit, dass es in einem aktiven Dorf wie Mengsberg modernen Gemeinschaftsräume gebe.
Für das „Haus der alle“ fallen Bruttobaukosten von rund 2,1 Mio. Euro für Gebäude und Freifläche an. Die Möblierung wird auf 75.000 Euro geschätzt und mit 90 % über die „Hessenkasse“ gefördert.
„Es ist gut“, so der Bürgermeister, „dass die selbst gesteckten Ziele der Wettbewerbsteilnahmen in Mengsberg auch tatsächlich umgesetzt werden. Wir reden nicht nur, wir handeln.“
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, den Thomas Groll als den „Motor der Dorfgemeinschaft“ bezeichnet hatte, zeigte sich hocherfreut über die hohe Fördersumme.
Er räumte ein, dass es in Mengsberg auch einige wenige kritische Stimmen zu dem Vorhaben gebe, diese werde man aber noch überzeugen. „Wenn wir mittelfristig keine Gaststätte mehr haben sollten, dann brauchen wir umso mehr ein solches Gebäude“, so der Ortsvorsteher. Kurz hofft darauf, dass das „Haus für alle“ vielfältige Nutzungen erfährt.
Baubeginn soll nach Möglichkeit im Frühjahr 2023 sein, die Fertigstellung wird für den Herbst 2024 anvisiert.