Bürgermeister Groll: Freigabe der A 49 in Schwalmstadt und Arbeiten an der B 454 in Stadtallendorf dürfen nicht zu „Verkehrschaos“ in Neustadt und den Stadtteilen führen
Im Februar 2018 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) einstimmig eine Resolution zum Weiterbau der BAB 49 über Schwalmstadt hinaus. Dabei betonte man, die Notwendigkeit der Autobahn für den nord- und mittelhessischen Raum, äußerte aber zugleich die Sorge, dass die für 2021 erwartete Freigabe der Autobahn in Schwalmstadt zu einer erheblichen Zunahme des Verkehrs in der Kommune führen werde und bat die zuständigen Stellen um „geeignete Maßnahmen“, um diese Befürchtung zu verhindern bzw. abzumildern bis die VKE 30 (Autobahnauf-/abfahrt Stadtallendorf) freigegeben sei.
Zwischenzeitlich haben die Staatssekretäre Bomba (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) und Samson (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung) hierauf geantwortet. Die Auffassung von Bundes- bzw. Landesregierung, dass die Freigabe der VKE 20 bei Schwalmstadt aufgrund der vorliegenden Prognosen ohne größere Auswirkungen auf die Stadt Neustadt (Hessen) bleiben wird, teilt man im Neustädter Rathaus ausdrücklich nicht. „Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass es zu einer deutlichen Erhöhung des Verkehrs, insbesondere des Schwerverkehrs, in der Kernstadt Neustadt und den Stadtteilen kommen wird und sprechen uns daher dafür aus, dass bereits im Vorfeld der Freigabe „verkehrslenkende Maßnahmen“ ergriffen werden müssen“, betonte Bürgermeister Thomas Groll.
Die beiden Staatssekretäre hatten der Kommune in ihren Antwortschreiben mitgeteilt, dass man zunächst die Entwicklung nach der Freigabe der VKE abwarten und dann ggf. reagieren wolle.
Kürzlich fand eine Bürgerversammlung zum Weiterbau der BAB 49 in Stadtallendorf statt. Die „Oberhessische Presse“ berichtete hierüber am 28. April 2018. Bei diesem Termin stellten Hessen Mobil und die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßen und Planungs GmbH), die mit der Durchführung des Vorhabens in den VKE 30 und 40 beauftragt wurde, den aktuellen Sachstand vor und gingen auch auf die seit langem in Rede stehenden Arbeiten an der B 454 in Stadtallendorf (Tieferlegung) ein, die ab 2021 – also zeitgleich mit dem Autobahnbau – stattfinden sollen.
Die im Pressebericht dargestellte Zeitkette, so Bürgermeister Thomas Groll, erfülle ihn mit großer Sorge. „Durch dieses „Zusammenspiel“ befürchten wir in Neustadt noch viel mehr als bisher ein „Verkehrschaos“ in unserer Kommune. Selbst wenn überörtliche Umleitungen ausgewiesen werden sollten, wird es einen erheblichen Schleichverkehr geben.“
Groll hält es daher für notwendig, dass die örtlichen Amts- und Mandatsträger von Hessen Mobil und ggf. der DEGES ebenfalls über den aktuellen Sachstand informiert werden. Um sich „aus erster Hand“ ein Bild machen zu können.
Aufgrund der Termindichte im Vorfeld von Fußball-WM und Sommerferien hat er einen Termin für August/September 2018 ins Auge gefasst. Zu der Informationsveranstaltung werde natürlich auch die Öffentlichkeit eingeladen, betont der Bürgermeister.
Ihm sei zweierlei wichtig: Objekte Information und ein rechtzeitiges „Erheben der Neustädter Stimme“. Man sei von dieser Baumaßnahme erheblich betroffen, daher müsse man die örtliche Sichtweise kommunizieren und so versuchen, um Verständnis hierfür zu werben.