Zum Gedenken an Rother und Neustädter Juden, die 1941 und 1942 vom Bahnhof Niederwalgern in Konzentrationslager deportiert wurden, fand dort kürzlich eine Gedenkfeier statt.
Dies nahmen der Arbeitskreis Landsynagoge Roth und der Verein zur Förderung Niederwalgerns zum Anlass, zwei Tafeln öffentlich vorzustellen, die zukünftig vor dem Bahnhof an jene jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus den beiden Orten erinnern sollen, die im NS-Staat nicht nur entrechtet, sondern auch ermordet wurden.
Auf den Tafeln finden sich die Lebensdaten jener Kinder, Frauen und Männer sowie – soweit möglich – eine Fotografie.
Neben der Vorsitzenden des Arbeitskreises Landsynagoge Roth, Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch, sprachen auch Landrat Jens Womelsdorf, Bürgermeister Markus Hermann (Weimar) und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg zu den Anwesenden.
Tenor aller Ansprachen war, dass die Erinnerung an die Greultaten des NS-Staates wachgehalten werden müsse und man in einer Demokratie aktiv gegen Fremdenhaß, Antisemitismus und Ausgrenzung vorgehen müsse.
Da Bürgermeister Groll terminlich anderweitig gebunden war vertraten neben dem Ersten Stadtrat auch Stadträtin Andrea Bauscher und Stadtarchivarin Andrea Freisberg die Kommune.
Schüler verlasen die Namen der Deportierten und Boginja Fendel spielte auf der Querflöte zur musikalischen Umrahmung.
Thorsten Schmermund von der Jüdischen Gemeinde Marburg betete das Gedenkgebet „El male rachamim“.