Bürgermeister Thomas Groll und Michael Zerbe, Landkreis Marburg<span> Bildquelle: </span>Stadt Neustadt (Hessen)
Gebietsbetreuer des Schutzgebietes gemeinsam mit Bürgermeister vor Ort

Südöstlich von Neustadt liegt im Quellgebiet des Otterbaches die aus der Nutzung genommene kommunale Brauchwassergewinnung „Rohrhecke“.

Die historische Anlage umfasst mehrere Quellsammelschächte, Schächte, Sammelleitungen sowie einen Hochbehälter. Eine geborstene Leitung führt seit Längerem zum Austritt großer Mengen Wassers. Infolgedessen werden rund 2 Hektar Wiesen des Maculinea-Schutzgebietes Neustadt sehr stark vernässt, so dass eine Bewirtschaftung im Sinne des Schutzzieles nicht mehr möglich ist. Es droht eine Verbrachung der Fläche einhergehend mit dem Verlust FFH-relevanter Lebensraumtypen und Maculinea-Vorkommen. Zudem war ein Wandern entlang der „Gauklerrunde“ trockenen Fußes in diesem Bereich nicht mehr möglich.

Aus diesem Grunde beauftragte die Obere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Gießen in Kooperation mit dem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz das Planungsbüro WAGU bereits im Oktober 2023 mit der Planung einer ordnungsgemäßen und naturnahen Ableitung des austretenden Wassers unter Einbeziehung vorhandener Grabenstrukturen und einer aus der Nutzung genommenen Teichanlage. Die Kommune wurde in den Prozess miteinbezogen.

Die Maßnahme wird vom in der Landschaftspflege tätigen Neustädter Landwirt Heinz Westphal durchgeführt. Ende Januar fanden Bagger- und Aufräumarbeiten statt. Es wurde u.a. eine Verwallung

aufgebaut, um dem Wasser einen Fließweg vorzugeben. In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, die Rohrleitung unter dem Wirtschaftsweg zu entfernen und eine befestigte Furt anzulegen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro und werden über Fördermittel des Landes finanziert.

Bürgermeister Thomas Groll war kürzlich mit Michael Zerbe vom Landkreis Marburg-Biedenkopf vor Ort. Der Gebietsbetreuer des Schutzgebietes erläuterte Groll die Umsetzung der Maßnahme.

Der Bürgermeister verwies darauf, dass Arbeiten an der alten Wassergewinnungsanlage, die sich z.T. in großer Tiefe befinden und von dicken Wurzeln durchdrungen sind, nicht wirtschaftlich darstellbar seien.

Daher sei er den Fachbehörden für ihr Engagement dankbar. Thomas Groll und Michael Zerbe erhoffen sich ab dem Frühjahr spürbare Verbesserungen.