Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Dirk Bamberger (CDU) sprach Brigadegeneral a.D. Dr. Klaus Wittmann am 30. Mai 2025 vor über einhundert Interessierten im Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen.
Dr. Wittmann diente von 1966 bis 2008 in der Bundeswehr. 1992 bis 1995 war er Kommandeur der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ in Neustadt und Stadtallendorf.
Seine militärische Laufbahn führte ihn auch in das Bundesministerium der Verteidigung und zu NATO-Verwendungen nach Brüssel und Rom. Der ranghohe Militär ist der Region immer noch verbunden und seit vielen Jahren Ehrenkommandeur der Historischen Bürgerwehr.
Leider war Dirk Bamberger aufgrund eines plötzlichen Krankheitsfalles in der Familie an einer Teilnahme gehindert. Für ihn übernahm Bürgermeister Thomas Groll die Begrüßung, Vorstellung des Referenten und Einführung in die Thematik des Abends.
Mit großer Fachkenntnis legte Dr. Klaus Wittmann die Entstehung und den Fortgang des von Wladimir Putin begonnenen Krieges dar. Er vermisste eine nachhaltige Unterstützung der Ukraine durch die USA und forderte die europäischen Staaten, insbesondere Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf, in ihrer Hilfe nicht nachzulassen. Von der Regierung Scholz hätte sich der Experte nach der „Zeitenwende-Rede“ nach dem Kriegsbeginn wesentlich mehr für die Ukraine versprochen. Er forderte, dass die neue Bundesregierung nun endlich Taurus-Raketen an Kiew liefern müsse. Es müsse der Ukraine erlaubt werden, russische Angriffe bereits auf dem Territorium des Aggressors zu unterbinden.
„Wir dürfen bei diesem Krieg nicht desinteressiert sein und abseitsstehen. Die Ukraine kämpft stellvertretend für die Demokratien Europas. Wenn die Ukraine fällt macht Putin vielleicht im Baltikum weiter. Europa muss wehrhaft sein, Deutschland muss wieder wehrhaft werden“, so Dr. Wittmann, der sich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht aussprach.
Im Anschluss an den Vortrag beantworte der Referent noch zahlreiche Fragen, auch solche, die sich nicht mit seiner Sichtweise deckten.