Städtebauförderung Sozialer Zusammenhalt
Entwicklung der Innenstadt im Fokus der künftigen Arbeit
Seit 2015 profitiert die Stadt Neustadt (Hessen) in vielfältiger Weise vom Städtebauförderungsprogramm Sozialer Zusammenhalt. Beispielsweise wurden der Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, die Umgestaltung des Bürgerparks und die Anlage von drei Spielplätzen hierüber gefördert.
Das Programm wird noch bis Ende 2024 laufen, wobei bis dahin begonnene Projekte noch fertiggestellt werden können.
Die Arbeit von Quartiersmanagement und Verwaltung wird von einer Lenkungsgruppe in der Kommunalpolitiker aller Fraktionen vertreten sind begleitete. Zudem gibt es einen Arbeitskreis „Verfügungsfonds“, der über die Unterstützung von Kleinprojekten im Fördergebiet mit bis zu 5.000 Euro entscheidet.
Mitte September 2022 fand unter dem Vorsitz von Bürgermeister Thomas Groll eine gemeinsame Sitzung beider Gremien statt. Durch die einzelnen Tagungsordnungspunkte führte Quartiersmanagerin Heike Brand vom Planungsbüro akp aus Kassel.
Zunächst stellten sich neue Mitarbeiterinnen vor. Corina Zabel ist beim bsj Marburg beschäftigt. Gemeinsam mit der „Neustadt-erfahrenen“ Annika Schlüter ist sie für das Quartiersmanagement im sozialen Bereich verantwortlich. Die beiden folgten Svetlana Nerenberg nach.
Annika Wärncke (akp) unterstützt Heike Brand beim städteplanerischen Quartiersmanagement und ist für das Stadtmarketing innerhalb des Programms „Zukunft Innenstadt I und II“ verantwortlich.
Heike Brandt berichtete kurz von der stimmungsvollen Eröffnung des Bürgerparks im Rahmen eines Parkfestes. Annika Schlüter stellte die Aktivitäten der „Wandelbar“ und in der Leipziger Straße vor. Zukünftig wolle man auch im Bereich Goethestr./Karl-Braun-Str. tätig werden.
Bürgermeister Thomas Groll erläuterte den Anwesenden die Planungen für die Neugestaltung des „Waldstadions“ und ging auf die Teilnahme Neustadts am Programm „Global nachhaltige Kommune“ ein.
Heike Brandt stellte zwei neue Förderanträge vor: die Kommune wird sich um Unterstützung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bewerben. Hier geht es u. a. um eine weitere Teilrenaturierung der Wiera, die Anpflanzung von Bäumen auf öffentlichen und privaten Flächen oder eine Ausweitung von Blütenflächen. Weiterhin hat sich die Kommune um Mittel der Europäischen Union für eine Verstetigung der Seniorenarbeit beworben.
Für 2023 ist ein Anreizprogramm für Hauseigentümer in der Innenstadt vorgesehen. Diese sollen Hilfen bei kleineren Sanierungsmaßnahmen erhalten.
Annika Wärncke stellte die einzelnen Maßnahmen im Rahmen der Förderprogramme „Zukunft Innenstadt I und II“ vor. Einiges wie der NeuSTADTLADEN wurde bereits umgesetzt, anderes wie der Coworking-Space im Historischen Rathaus stehe kurz vor der Einweihung.
Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass die Zukunft der Innenstadt vom Bahnhof bis zum Weidenbrunnen Schwerpunkt der künftigen kommunalpolitischen Arbeit sein müsse. Dies sei sinnbildlich gesprochen kein Sprint, sondern ein Marathonlauf.
Der Bürgermeister sprach sich für ein konzeptionelles Vorgehen aus. Ziel müsse es sein, einen Masterplan für ein nachfolgendes Förderprogramm zu haben. Kürzlich war der Bürgermeister in Homberg/Efze, um sich von seinem dortigen Kollegen über den Umgang mit der Leerstandsproblematik in der Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises informieren zu lassen.
Die Anwesenden waren sich darin einig, dass Leerstände in der Innenstadt abgebaut werden müssen. Eine Möglichkeit sei hier die Schaffung zusätzlicher Wohnfläche. Diesbezüglich ist der Bürgermeister gegenwärtig in Gesprächen. Man dürfe, so Groll, nicht nur die Leerstände vom Herbst 22 sehen, sondern müsse fragen, welche weiteren Gebäude 2030 leer stehen könnten.
Die Gremienmitglieder sprachen sich in der Innenstadt auch für den „Mut zu Lücke“ auf. Nicht jedes Gebäude sei erhaltenswert und eine neugeschaffene kleine Freifläche erhöhe die Attraktivität.
Über den Verfügungsfonds wird die Anschaffung von Sitzbank, Mülleimer und Schaukasten für den „Treffpunkt ehemaliges Heizhaus Leipziger Str.“ unterstützt. Den Antrag hatte Mathilde Bradt anschaulich geschildert und zugleich den Einsatz der „Damen vom Heizhaus“ dargestellt, den der Bürgermeister anschließend würdigte.
Seitens der Martin-von-Tours-Schule wurde der Antrag gestellt, eine kommunikationsfördernde Sitzgelegenheit für die Martin-von-Tours-Schule zu fördern. Dies solle nicht nur Schülern, sondern allen Interessierten zugutekommen. Auch dieser Vorhaben fand Zustimmung.