Ortsbeirat Speckswinkel und Ortsbeirat Momberg
2025 soll der Hochbehälter erneuert werden
Am 14. Mai 2024 kam der Ortsbeirat Speckswinkel im „Zollhof“ zu einer Sitzung zusammen. Ortsvorsteher Martin Naumann konnte hierzu auch Bürgermeister Thomas Groll und den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg begrüßen.
Martin Naumann verwies in seinem Bericht u.a. darauf, dass am 15. Juni dieses Jahres ein vom Verkehrs- und Verschönerungsverein organisiertes Helferfest für alle Unterstützer des Dorfjubiläums „Speckswinkel 800“ stattfinden wird.
Dem Ortsvorsteher ist es im Vorfeld der Veranstaltung gelungen, von Ministerpräsident Boris Rhein einen Bewilligungsbescheid von bis zu 4.000 Euro aus der Richtlinie für die Vergabe von Fördermitteln von deinehrenamt.de für die Finanzierung des Beisammenseins zu erhalten.
Am 16. Juni findet dann ab 11.00 Uhr das traditionelle Dorffest mit Gottesdienst, Frühschoppen, Kaffee & Kuchen sowie Angeboten für die Kinder statt.
Bereits am 3. Juni laden der Ortsbeirat und der Arbeitskreis Festungsfreunde Ziegenhain e.V. ab 18.30 Uhr zu einer geschichtlichen Ortskernführung mit Herbert Losekam ein.
Nach den Worten Martins Naumann sind die ersten Erfahrungen mit dem „Putzroboter“ im Saal des Zollhofes positiv. Mit Kaus Trittel gibt es auch einen neuen Hausmeister für das Gebäude.
Der Ortsvorsteher berichtete auch über den kürzlich durchgeführten Frühjahrsputz und hätte sich eine etwas stärkere Beteiligung gewünscht.
Bürgermeister Thomas Groll ging in seinem Bericht ausführlich auf die Wasserversorgung von Speckswinkel ein. Der vorhandene Hochbehälter stammt aus dem Jahre 1926. Verfügt das Trinkwasser auch über alle Qualitätsmerkmale, so befindet sich das Bauwerk doch aufgrund seines Alters in einem schlechten Gesamtzustand und seitens des Gesundheitsamtes wird ein Tätigwerden der Kommune erwartet.
Bereits vor Jahren hatte der Magistrat ein erstes Gutachten in Auftrag gegeben, das nun aktualisiert wurde. Von einer Sanierung des aktuellen Hochbehälters wird abgeraten. Aufgrund des Alters und möglicherweise erst während der Bauarbeiten zu Tage tretender Mängel scheinen die Kosten nur schwer kalkulierbar. „Hier gibt es ein Kostenrisiko, dass wir auch im Interesse der Beitragszahler ausschließen wollen“, so der Bürgermeister.
Einen Anschluss an den Hochbehälter in Momberg sah der Ortsbeirat in der Vergangenheit immer kritisch. Seitens des Landes werde inzwischen – gerade auch für Krisen- oder Schadensfälle – kleineren Lösungen, also selbständige Versorgungen für Ortschaften, sehr wohl der Vorzug gegeben. Ein Anschluss an den Nachbarort würde aber auch veranlagungsmäßig erhebliche Schwierigkeiten aufweisen.
Da die Hochbehälter in Mengsberg und Momberg auf die dortigen Grundstückseigentümer umgelegt wurden, soll dies auch in Speckswinkel so geschehen.
Alles, so der Bürgermeister, spreche daher für einen Neubau. Hier geht man aktuell von Bruttobaukosten von etwa 1 Mio. Euro aus. Die dann umzulegen wären.
Thomas Groll teilte weiter mit, dass die Wasserversorgungssatzung der Kommune den Beitrag für die Herstellung von Wasserversorgungsanlagen nach der Grundstücksfläche, der zulässigen Geschossfläche und der Nutzung bemesse. Nach dem kommunalen Abgabengesetz wäre grundsätzlich auch eine Verteilung nach dem Wasserverbrauch zulässig, wurde aber in der Kommune noch nicht praktiziert.
Gegenwärtig sei ein Planungsbüro damit beauftragt, den Standort zu bestimmen, avifaunistische Untersuchungen (Beobachtung der Vogelwelt) durchzuführen und eine genehmigungsreife Planung zu erarbeiten.
Diese, so der Bürgermeiste, werde dann mit den Fachbehörden abgestimmt. In der 1. Jahreshälfte 2025 werde man aufgrund der dann aktuellen Planungen die voraussichtlichen Baukosten rechnerisch ermitteln, darauf basierend Modellrechnungen erstellen und dann öffentlich vorstellen.
Gegenwärtig geht Thomas Groll davon aus, dass sich die Kosten pro qm Veranlagungsfläche nach der kommunalen Wasserversorgungssatzung klar unter 1 Euro bewegen dürften. Er betonte aber, dass es sich hierbei um einen groben Überschlag und keine verbindliche Zahl handele.
Der Bürgermeister berichtete auch vom Interesse eines privaten Investors, in der Gemarkung Speckswinkel auf etwa 4 ha eine PV-Freiflächenanlage zu errichten. Man habe diesem mitgeteilt, dass die Kommune ein solches Vorhaben nur dann positiv begleiten werde, wen eine bürgerschaftliche Beteiligung von zumindest 25 % sichergestellt sei.
Auf Nachfrage von Harald Geißel teilte Groll mit, dass der Auftrag für die Installierung einer PV-Anlage auf dem Dach des „Zollhofes“ inzwischen vergeben sei.
Die Arbeiten am Dorfteich sind inzwischen weitgehend abgeschlossen. Mit dem Ergebnis zeigte sich der Ortsbeirat zufrieden. Einzig die Population von Nilgänsen sorgt für Ärger.
Ortsvorsteher Martin Naumann berichtete auch von verschiedenen Arbeiten am Bauwagen für die Jugendlichen in der Nähe des Sportplatzes.
Ortsbeirat Momberg
Jörg Grasse verabschiedet – Timo Stark neuer Ortsvorsteher
Im April 2011 wurde Jörg Grasse erstmals zum Momberger Ortsvorsteher gewählt, nach den Kommunalwahlen 2016 und 2021 wurde er jeweils im Amt bestätigt. Am 14. Mai 2024 erklärte der erfahrene Kommunalpolitiker nun schweren Herzens seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen.
In der Sitzung des Ortsbeirates, die diesmal im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses stattfand, wurde Timo Stark von den neun Mitgliedern des Ortsbeirates einstimmig zum Nachfolger Grasses gewählt, der weiterhin in diesem Gremium und der Neustädter Stadtverordnetenversammlung mitarbeiten möchte.
Abschied und Neubeginn führte zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus Kommunalpolitik, Vereinsleben und Bürgerschaft an diesem Abend in das DGH.
Jörg Grasse blickte nochmals auf die vergangenen dreizehn Jahre zurück, nannte Schwerpunkte seiner Arbeit und dankte allen, die ihn während seiner Amtszeit unterstützt haben. Einen besonderen Dank richtete der scheidende Ortsvorsteher an Bürgermeister Thomas Groll und die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, insbesondere an den Fachbereich Bauen, Planen & Umwelt, sowie den städtischen Bauhof.
„Dieses Amt hat mir stets große Freude bereitet und ich war mit Herzblut dabei. Der Abschied, vor allem, weil er so nicht geplant war, tut weh. Aber diese Entscheidung ist meiner Gesundheit geschuldet“, so Jörg Grasse.
Namens des Ortsbeirates dankte ihm sein langjähriger Stellvertreter Timo Stark, der während der Krankheitszeiten stets die Vertretung übernommen hatte, für sein engagiertes Wirken zugunsten der Momberger Bevölkerung.
Bürgermeister Thomas Groll sprach Jörg Grasse den Dank der städtischen Gremien aus und betonte, dass er mit dem scheidenden Ortsvorsteher gerne bis zur nächsten Kommunalwahl im Frühjahr 2026 zusammengearbeitet hätte.
Im Rückblick auf die Amtszeit Grasses nannte er dessen Mitwirken am Dorferneuerungs- und Entwicklungsprogramm sowie die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ als besondere Meilensteine. Bleibend seien sicher die Zusammenlegung der Kindergärten Momberg und Mengsberg zum katholischen Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg im ehemaligen Grundschulgebäude und der Umbau des alten Kindergartens zu einem Multifunktionalen Dorfzentrum.
Auch der Bürgermeister hatte ein Präsent dabei und für Elvira Grasse einen Blumengruß.
Mit Timo Stark hat Momberg nun seit der Gebietsreform 1974 den fünften Ortsvorsteher. Vor ihm amtierten Hugo Groß, Reinhold Lotter, Artur Groß und eben Jörg Grasse.
Stark, der sich seit Jahrzehnten vielfältig im Vereinsleben seines Heimatdorfes engagiert, ist 48 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Kinder. Der Bankfachwirt bei der Commerzbank gehört seit 2006 dem Ortsbeirat an und vertritt seit der letzten Kommunalwahl die CDU in der Stadtverordnetenversammlung.
Timo Stark dankte für das einstimmige Votum und versprach sich engagiert für die Interessen des größten Neustädter Stadtteils einzusetzen.
„Ich übernehme dieses Amt gerne, da mir unser Heimatort am Herzen liegt. Es liegen einige Herausforderungen vor uns. Ich denke hier etwa an das 800-jährige Dorfjubiläum 2026 oder die Überlegungen zur weiteren Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses. Gemeinsam sollten wir auch an die kommende Kommunalwahl im Frühjahr 2026 denken und frühzeitig auch jüngere Kandidatinnen und Kandidaten finden“, so Mombergs neuer Ortsvorsteher.
Bürgermeister Thomas Groll wünschte ihm für die kommenden Jahre alles Gute und freute sich auf die Zusammenarbeit. „Mombergs Interessen vertreten und dabei immer die Gesamtkommune im Blick, das ist die richtige Herangehensweise für ein solches wichtige Amt“, betonte der Bürgermeister, der Timo Stark zugleich die Unterstützung der gesamten Stadtverwaltung zusagte.
Ebenfalls einstimmig wurde Joachim Rausch zum stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt. Auch er verfügt über langjährige Erfahrungen in Ortsbeirat und Stadtverordnetenversammlung.
Im Beisein zahlreicher Mitglieder des Verwaltungsrates der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes d.T. sprach der Bürgermeister auch das Thema Trauerhalle an. Nach nochmaliger eingehender Überlegung solle der bisherige Standort des Gebäudes doch beibehalten werden, da die Wegeführung und das Erscheinungsbild des Friedhofes hierauf abgestimmt seien. „Aus infrastrukturellen Gründen gäbe es bessere Standorte. Wir greifen aber ästhetische Aspekte und Wünsche aus dem Ort heraus auf“, so Thomas Groll. Vor dem Hintergrund der Standortentscheidung werde man die Frage „Sanierung oder Neubau“ ebenfalls noch einmal hinterfragen.
Foto: Stadt Neustadt (Hessen) 205856.jpg
v.l.nr.: Bgm. Th. Groll, Jörg Grasse, Timo Stark, Joachim Rausch