200 Jahre Malerkolonie - Maiwanderung vom Neustädter Bahnhof nach Willingshausen
Im Jahr 2024 blickt Willingshausen auf 200 Jahre Geschichte als älteste Malerkolonie Europas zurück. Ludwig Emil Grimm, der Bruder der beiden Märchensammler, und der baltische Offizier Gerhard von Reutern trafen sich 1824 erstmals zum Malen im Schloss der Familie von Schwertzell.
Dieses Ereignis wird in diesem Jahr groß gefeiert. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist dabei sicher der stehende Festzug in der Dorfmitte Willingshausens am 18. August ab 11.00 Uhr.
Am Himmelfahrtstag fand eine Wanderung mit „Bilderschwatz“ von Neustadt in das Malerdorf statt. Am Vormittag hatten sich rund siebzig Wanderer am Neustädter Bahnhof eingefunden.
Ulrike Becker-Dippel und Reinhold Korell kamen mit dem Zug aus Stadtallendorf und waren stilecht als Malerpaar des späten 19. Jahrhunderts gekleidet und hatten sogar Staffelei und Zeichenmappe dabei.
Die Bürgermeister Thomas Groll und Luca Fritsch hießen die beiden, aber natürlich auch alle anderen Anwesenden, herzlich willkommen und freuten sich über den regen Zuspruch bei sonnigem Frühlingswetter.
Am „Dreiherrenstein“ machte die Wandergruppe Rast. Bürgermeister Groll erklärte die Geschichte der historischen Grenzsteine und erläuterte dabei u.a., dass an dieser Stelle bis 1803 Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel und Kurmainz – also drei Herrschaften – aneinanderstießen. Heute sind es die Landkreise Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg und Schwalm-Eder.
Neustadts Stadtoberhaupt sprach auch das auf dem Weg zum „Dreiherrenstein“ befindliche Holzkreuz zur Erinnerung an den 1881 vermutlich von Wilddieben ermordeten Förster Johann Heinrich Becker („Beckers Ruh“) an.
Auf dem weiteren Weg in das Malerdorf „schwätzten“ Ulrike Becker-Dippel und Reinhold Korell über mehrere Landschaftsbilder, die einst in Willingshausen entstanden sind.
Vor der Kunsthalle lud die Freiwillige Feuerwehr zum Abschluss zu Getränken und Gegrilltem ein.
Fotos: Stadt Neustadt (Hessen) P1032688.jpg / P1032693.jpg