Altenhilfekonzept der Stadt Neustadt (Hessen) an Landrätin Kirsten Fründt übergeben
Im Frühjahr 2017 beauftragte die Stadt Neustadt (Hessen) das Kasseler Büro für Stadtplanung und Regionalentwicklung akp mit der Erstellung eines kommunalen Altenhilfekonzeptes. Das Vorhaben wurde vom Landkreis Marburg-Biedenkopf entsprechend der seniorenpolitischen Leitlinien mit 7.000 Euro gefördert. In das Konzept sind die Ergebnisse von „Expertengesprächen“ (Bürgermeister, Ortsvorsteher, im Bereich der Seniorenarbeit haut- und ehrenamtlich Tätige), einer schriftlichen Befragung der über sechzigjährigen Einwohnerinnen und Einwohner (Rücklauf etwa 8 %) und Gesprächsrundrunden in der Kernstadt und den drei Stadtteilen ebenso eingeflossen wie eine umfangreiche Bestandsanalyse und Datenerhebung.
Die Ergebnisse wurden bereits im August 2017 bei einer Impulsveranstaltung mit fast einhundert an der Thematik Interessierten und einer vorgeschalteten Info-Börse „Älter werden in Neustadt“ vorgestellt.
Das kommunale Seniorenkonzept stellt zunächst die Bedarfe der älteren Menschen in der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel dar. Darüber hinaus werden zukunftsorientierte Lösungswege dargestellt, um das Leben im Alter in der Kommune zu verbessern. Perspektivisch wird dabei angestrebt, die Vernetzung von Angeboten, Institutionen und Initiativen bei einer zentralen Stelle innerhalb der Kommune zu bündeln und so für die Generation 60plus leicht abrufbar zu machen. Zudem soll das ehrenamtliche Engagement in der Seniorenarbeit gestärkt und nach Möglichkeit ausgebaut werden.
Damit die Arbeit der angedachten Anlaufstelle für ältere Menschen und Angehörige effektiv gestaltet werden kann, wird es als erforderlich angesehen, zunächst strukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen, die diese flankieren. Hier wird auch an die Etablierung von „Kümmerern“ vor Ort gedacht.
Derzeit wird die inhaltliche Konzeption für diesen Schritt erarbeitet. Bei der im Verlauf des Jahres 2018 angedachten Umsetzung hofft die Kommune erneut auf Unterstützung des Kreises.
Kürzlich konnte Neustadts Bürgermeister Thomas Groll Landrätin Kirsten Fründt ein Exemplar des Altenhilfekonzeptes überreichen, welches im Dezember 2017 einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Groll bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die bereits gewährte Unterstützung des Kreises und hob die fachliche Unterstützung durch Martina Berckhemer von der Stabsstelle Altenhilfe hervor. „Es ist unser Ziel, das Konzept Schritt für Schritt mit Leben zu erfüllen. Das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt und das Dorfentwicklungsprogramm werden dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Dabei werden wir u.a. das Thema Mobilität im Alter behandeln“, so Groll.
Der Bürgermeister konnte der Landrätin bereits von ersten kleinen Erfolgen berichten. In Speckswinkel gibt es seit letztem Herbst einen monatlichen Mittagstisch für Senioren aus der gesamten Kommune. Zudem tagte 2017 regelmäßig ein Gesprächskreis von der Thematik Interessierten. Hieraus könnte sich ggf. eine Lenkungsgruppe für den weiteren Prozess entwickeln.
Landrätin Kirsten Fründt hob hervor, dass Neustadt die erste Kommune sei, welche die Chance genutzt habe, mit Unterstützung des Kreises ein solches Altenhilfekonzept zu erstellen. Sie habe an der öffentlichen Vorstellung der Ergebnisse teilgenommen und festgestellt, wie engagiert und konstruktiv gearbeitet wurde und auf wie viel Interesse das Thema stieß. „Die Konzeptentwicklung stellt eine solide Grundlage für eine seniorengerechte Weiterentwicklung von Neustadt dar“, betonte Fründt.